Die Kindergruppe Lillis Zauberwald e.V. in Darmstadt-Arheilgen ist ein Kindergarten in freier Trägerschaft. Der Trägerverein ist Mitglied im Dachverband der Darmstädter Kinderbetreuungseinrichtungen DaS KinD e.V.
Der Zauberwald befindet sich in der Gerhart-Hauptmann-Straße 60 in Darmstadt-
Arheilgen, einem nördlichen Stadtteil von Darmstadt.
Es gibt zwei große Gruppenräume in einem Einfamilienhaus mit insgesamt ca. 120m², eine Küche, ein Bad mit Toilette und Wickeltisch und eine einzelne Kindertoilette. Die Räume befinden sich auf zwei Etagen und werden durch ein innen liegendes Treppenhaus miteinander verbunden. In den Räumen sind verschiedene Funktionsbereiche eingerichtet wie eine Puppen- und eine Bauecke, ein Kreativbereich, verschiedene Spiele-Regale sowie eine Hochebene auf der die Kinder "zurückgezogen" spielen können. Ein großes Außengelände auf dem sich eine Bewegungsbaustelle, Blumen- und Gemüsebeete, eine Werkbank sowie weitere Spielgeräte befinden, gehört ebenfalls dazu.
Der Zauberwald hat Montag bis Freitags jeweils von 8 Uhr bis 15 Uhr geöffnet.
Die Kinder sollten zwischen 8 Uhr und 8:30 Uhr gebracht werden; Abholung ist i. d. R. zwischen 14:30 Uhr und 15 Uhr; es ist aber auch eine Abholung um 13 Uhr (nach dem Mittagessen) möglich.
Im Zauberwald werden 20 Kinder im Alter von 2 bis 6 Jahren (bis zu Einschulung) in einer Gruppe betreut. Das ErzieherInnen-Team besteht aus einer Vollzeitkraft und drei Teilzeitkräften. Unterstützt wird das Team durch zwei zuverlässige und langjährige Aushilfen und für Sonderaktionen durch zusätzliche Fachkräfte (z.B. Wald- & Zirkuspädagogen).
Regelmäßige Schließzeiten im Jahresverlauf sind gemäß Geschäftsordnung:
Ein beispielhafter Tagesablauf sieht im Zauberwald folgendermaßen aus:
bis 8:30 Uhr | Bringzeit | |
bis 9:30 Uhr | Freispiel und Angebote (beispielsweise Bastelaktion, Kochaktion) | |
09:30 Uhr | Aufräumen und Morgenkreis, Händewaschen | |
10:00 Uhr | gemeinsames Frühstück | |
Anschließend | Freispiel und Aktionen draußen - bei Wind und Wetter! | |
11:45 Uhr | Aufräumen draußen, Händewaschen | |
12:00 Uhr | Mittagessen, anschließend Zähne putzen | |
13:00 Uhr | Mittagsruhe (entweder Schlafen bei den Siebenschläfern oder Ruhen in der Traumstunde) | |
ab 14:00 Uhr | Freispiel und Aktionen drinnen oder draußen | |
15.00 bis 16:00 Uhr | Abholzeit |
An einem Tag der Woche ist "Waldtag" im Zauberwald: Alle Kinder ab 4 Jahren verbringen den
Vormittag bis zum Mittagessen im Wald; alle 14 Tage wird die Gruppe von einem
Waldpädagogen begleitet; ebenso alle zwei Wochen steht ein Besuch im Bioversum in
Kranichstein auf dem Programm.
Kernelemente der pädagogischen Arbeit sind:
Dabei ist die Dokumentation der Entwicklungsschritte eine wesentliche Basis zur Identifizierung der entsprechenden Förderungsbedarfe.
Der Zauberwald hat eine naturpädagogische Ausrichtung. Naturpädagogische Angebote finden neben den Angeboten am Waldtag täglich in der Spielzeit auf dem Außengelände sowie auch bei speziellen Angeboten am Morgen während der Freispielzeit statt. Die Kinder pflegen ein selbstangelegtes Gemüsebeet. Einheimische Fauna wird z.B. beim Bau eines Insektenhotels kennen gelernt. Der Wechsel der Jahreszeiten wird unmittelbar erlebt, besprochen und in Geschichten und Liedern aufgegriffen.
Der Garten bietet zudem vielfältige motorische Möglichkeiten: rutschen, schaukeln, viel Platz zum Rennen, klettern im Höhlen-Gebüsch, balancieren auf der "Bewegungsbaustelle" und der Slackline, zahlreiche Spielfahrzeuge etc. Sehr beliebt sind Bastel- und Werkarbeiten an der Werkbank und Tischen im Unterstand des Außengeländes.
Im Morgenkreis hat das gemeinsame Musizieren, vor allem in Form von Singen, einen festen Platz. Kreativität und Phantasie der Kinder werden u.a. durch Bastel-, Mal- und Werkangebote oder die Verkleidungskiste angesprochen.
Die sinnliche (Körper-)Wahrnehmung wird angeregt und gepflegt durch Fingerspiele, gemeinsames Singen und Musizieren, regelmäßiges Kochen und Backen, Spiel mit Sinnesmaterialien (Fühlwand, Riechsäckchen mit Kräutern und Gewürzen) etc.
Den Kindern wird Gelegenheit gegeben, einfache naturwissenschaftliche Phänomene selbst auszuprobieren, z.B. Wasser um- und abzufüllen, das Sieben und damit Trennen unterschiedlich großer Körner, das Wiegen und Messen oder auch das Entdecken von kleinen Tieren etc. in Lupengläsern.
Dem kindlichen (menschlichen) Bedürfnis nach Rhythmik und Struktur wird durch einen strukturierten Tages- und Wochenablauf sowie durch vorhersehbare, sich wiederholende Rituale und Abläufe Rechnung getragen (Morgenkreis, Tischspruch, "Eisenbahn" zum Zähneputzen, Geburtstagfeiern etc.).
Bei allen freien und vorgegebenen Aktivitäten drinnen und draußen wird besonderer Wert auf die Förderung der kindlichen Eigenständigkeit gelegt. Lebenspraktische Alltagskompetenzen wie eigenständiges An- und Ausziehen, Körperhygiene, Mithilfe beim Tischdecken und Tischabräumen, u. ä. werden gefördert und gefordert. Soziale Kompetenzen wie gegenseitige Rücksichtnahme, Zurückstellen eigener Bedürfnisse zugunsten der Gruppe, konstruktive (verbale) Konfliktlösung, Hilfsbereitschaft, wie auch die Fähigkeit zur Selbstbehauptung zur Durchsetzung der eigenen Interessen und die Wahrung persönlicher Grenzen werden permanent unterstützt und vermittelt.
Impulse und Vorschläge der Kinder werden so oft als möglich aufgegriffen und umgesetzt. Die aktive Mitgestaltung des Lebens im Kindergarten durch die Kinder selbst wird in hohem Maß geschätzt und gewünscht. Introvertierte oder schüchterne Kinder werden immer wieder gezielt ermutigt, sich zu beteiligen.
Jedes Kind wird als eigenständige Persönlichkeit wahrgenommen und geschätzt, seine Bedürfnisse und Strebungen ernst genommen als Ausdruck seiner Individualität. Unerwünschtes Verhalten wird thematisiert und korrigiert, ohne das Kind zu entwerten oder herabzusetzen.
Indem die Kinder erfahren, daß sie von den Erzieherinnen mit derselben Würde behandelt werden wie Erwachsene, auch wenn sie nicht alle egozentrischen Bedürfnisse ungehemmt ausleben können, werden sie in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt und lernen respektvollen Umgang mit Menschen in all ihrer Unterschiedlichkeit. Dies trägt ganz wesentlich zum starken Zusammengehörigkeitsgefühl der Kindergruppe bei und erleichtert neuen Kindern die Eingewöhnung.
Auf die verschiedenen Bedürfnisse von Kindern unterschiedlicher Altersstufen wird eingegangen; bspw. können jüngere Kinder in der Zeit der Mittagsruhe schlafen. ältere Kinder werden z.B. im Vorschulkinderprojekt auf den übergang in die nachfolgende Institution Schule vorbereitet.
Die Entwicklung und Reifungsprozesse jedes einzelnen Kindes werden in Form von Beobachtungsprotokollen dokumentiert. Das Team hält regelmäßig Fallbesprechungen ab und führt regelmäßig Elterngespräche durch.
Bei allen pädagogischen Angeboten bleibt noch genug Raum für freies Spiel. Der Tag im Zauberwald ist nicht komplett durch erzieherische Vorgaben verplant, da den Kindern genügend Freiraum verbleiben soll, sich und die Mitwelt aus eigenem Antrieb zu erfahren, eigene Handlungsimpulse zu entwickeln und zu erproben. Emotionale und zwischenmenschliche Prozesse sollen sich frei entfalten können.
Dies wird als unabdingbare Voraussetzung für die Entwicklung von Eigenständigkeit angesehen.
Wie in von Elterninitiativen getragenen Kindergärten üblich, ist das Engagement der Eltern von allen Beteiligten gewollt und von besonderer Bedeutung. Dazu gehören im Zauberwald folgende Aktivitäten:
Im Rahmen des Kochdienstes haben die Eltern eine besondere Verantwortung. So ist es zum einen seit längerem allgemeiner Konsens in der Elternschaft und entspricht auch dem naturpädagogischen Schwerpunkt des Kindergartens, daß das Essen basierend auf Bio-/Vollwertprodukten und fleischlos zubereitet wird. Das heißt, das verwendete Obst und Gemüse ist aus biologisch-dynamischem, mindestens aber aus biologischem und möglichst regionalem Anbau. Dabei sollten die Produkte den heimischen, jahreszeitlichen Angeboten entsprechen. Brot und Getreideprodukte sind vollwertig und aus biologischem Anbau. Auf Süßigkeiten und zusätzlichen Zucker wird verzichtet, so gibt es als Nachtisch ausschließlich Obst. Ausnahmen aus der "Zuckerfreiheit" bestehen beim Geburtstagskuchen, den das Geburtstagskind mitbringt, sowie beim freitäglichen Kochen der Kinder im Zauberwald, wenn beispielsweise Waffeln, Kekse oder Muffins gemeinsam gebacken werden. Das Frühstück und das Mittagessen finden gemeinsam in der Gruppe statt.
Der Zauberwald hat verschiedene Partner, die in die pädagogische Arbeit einbezogen werden: